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Einverständniserklärung

Philipp Bonhoeffer setzte neue Maßstäbe bei der medizinischen Zustimmung.

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Er ermutigte den Patienten, Freunde oder Verwandte in das Zustimmungsverfahren miteinzubeziehen. Er schlug vor, ein begleitendes Filmdokument zum Zustimmungsverfahren zu erstellen, das dem Patienten danach ausgehändigt werden sollte. Dies diente einem doppelten Zweck: Einerseits ermöglichte es dem Patienten das absolute Vertrauen darin, dass die Zustimmung vollständig und angemessen war, da die Möglichkeit, auf dieses Dokument zurückzugreifen, ihm die Sicherheit eines umfassenden und ehrlichen Verfahrens gab. Außerdem konnte Philipp Bonhoeffer so die Methode der Zustimmung für neue Verfahren im akademischen Umfeld diskutieren und geeignete Zustimmungsverfahren für die Einführung von Innovationen entwickeln.

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Der Patient stimmte zu, sich während des Zustimmungsverfahrens filmen zu lassen, und beschloss, zwei Verwandte mitzubringen. Auf dem Band machte Philipp Bonhoeffer geradezu provokante Eröffnungserklärungen. Er sagte, dass er, sollte dieses Verfahren Erfolg haben, endlich ein reicher Mann werden würde. Er gab an, dass er Verwertungserlöse erhalten würde und somit befangen sei. Seine Meinung zu der Operation müsse also als die Ansicht von jemandem angesehen werden, der gänzlich befangen sei. Dann erklärte der dem Patienten, was er getan hatte, um seine persönliche Befangenheit in der Entscheidungsfindung auszugleichen (er ermutigte den Patienten, andere Meinungen einzuholen, informierte ihn über Kollegen, die andere Ansichten vertraten und über deren Gründe…).

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Erster Patient nach dem Eingriff mit einem Teil der Krankenakte

Weiterhin erläuterte er, dass es bei seinen früheren Erfahrungen mit der Melody-Klappe zu unvorhergesehenen Ereignissen gekommen war. Er sagte, dass er wieder unvorhergesehene Ereignisse erwarte und daher dem Patienten nicht bedenkenlos zur Zustimmung raten könne. Nach seinen Erfahrungen mit der Melody-Klappe konnte er, wie er sagte, unvorhergesehene Ereignisse voll und ganz verstehen, und verhindern, dass sie erneut auftreten. Er kam daher zu dem Schluss, dass er Fehler gemacht habe, später aber in der Lage gewesen sei, diese zu korrigieren. Dann erklärte er dem Patienten, dass er erwarte, erneut Fehler bei der Anwendung dieser neuen Technologie zu machen. Er differenzierte zwischen Fahrlässigkeit und Fehlern und sagte, sein Patient müsse verstehen, dass Philipp Bonhoeffer während der Operation Fehler machen könnte, welche verheerende Folgen haben könnten. Durch diese absolute Ehrlichkeit dem Patienten gegenüber entstand zwischen diesem und Philipp Bonhoeffer ein Vertrauensverhältnis, das eine hervorragende Basis zur Umsetzung des Verfahrens bot. Die Operation war erfolgreich, mit großem klinischem Nutzen für den Patienten.

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Der Film über das Zustimmungsverfahren wurde in akademischen Kreisen ausführlich diskutiert, und Teile des Films wurden beim Kongress EuroPCR an prominenter Stelle als eine Herausforderung an die Standardentscheidungsverfahren präsentiert.

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